Episode 1
Landes
streik
Der Landesstreik war ein Generalstreik in der Schweiz, der vom 12. bis 14. November 1918
dauerte. Rund 250'000 Arbeiter und Gewerkschafter nahmen teil.
Prof. Dr. Brigitte Studer zum Landesstreik
Schutz vor
Umsturz
Der Schweizerische Vaterländische Verband (SVV) entstand im April 1919 als Zusammenschluss von während des Landesstreiks gebildeten paramilitärischen Bürgerwehren und anderen konservativ-militärischen Bünden. Er war ein privater, rechtsbürgerlicher Verein mit dem Ziel, die verfassungsmässige Sicherheit, Ruhe und Ordnung zu bewahren und einen sozialistischen Umsturzes abzuwenden.
Der SVV vertrat eine restriktive Ausländer- und Asylpolitik. Er versuchte die Wahl von Sozialdemokraten in wichtige Ämter zu verhindern und distanzierte sich grundsätzlich nicht von rechtsradikalen Strömungen im Ausland.
Weil die Verbandsleitung Polizeibeamte bestochen hatte, wurde der SVV 1948 auf nationaler Ebene aufgelöst. Einige Sektionen existierten aber weiterhin auf kantonaler Ebene.
KOMMUNISMUS IN DER SCHWEIZ
Kommunismus ist eine politische Bewegung und eine Weltanschauung. Kern der Ideologie ist der Aufbau einer herrschaftsfreien, klassenlosen Gesellschaft und sozialer Gleichheit ohne Privateigentum.
Die Kommunistische Partei der Schweiz wurde 1921 gegründet. Die KPS war Mitglied der Kommunistischen Internationale, einem internationalen Zusammenschluss kommunistischer Parteien, gegründet in Moskau. So geriet sie unter den Einfluss der Sowjetunion.
1940 verbot der Bundesrat der KPS jede Tätigkeit und erklärte sie für aufgelöst. Die
kommunistische Partei fusionierte 1943 mit der Sozialistischen Föderation der Schweiz zur
Partei der Arbeit (PdA), welche bis heute aktiv ist.
Prof. Dr. Brigitte Studer zur PDA
SCHWEIZERISCHE AUFKLÄRUNGSDIENST
1947 wurde der Schweizerische Aufklärungsdienst (SAD) in Zürich gegründet. Finanzielle Unterstützung erhielt er von Bund, Kantonen und Unternehmen. Der Schweizerische Aufklärungsdienst wurde zur bedeutendsten Organisation der antikommunistisch ausgerichteten Geistigen Landesverteidigung. Im Visier standen vor allem die Sowjetunion und das kommunistische Osteuropa , im Innern die Partei der Arbeit, später auch die Neue Linke.
KALTER
KRIEG
Der Kalte Krieg bezeichnet die spannungsreiche Konfrontation der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs nach 1945. Gegner waren die kapitalistischen Westmächte unter der Führung der Vereinigten Staaten und der sogenannte Ostblock unter Führung der kommunistischen Sowjetunion. In der Nachkriegszeit traten die unterschiedlichen Ziele der Supermächte bei der Neuordnung der Welt hervor und führten zur Teilung Europas in zwei feindliche Machtblöcke.
Während des Kalten Krieges fühlte die Schweiz sich durch die Sowjetunion bedroht, obwohl sie eine strikte Neutralität zwischen den Blöcken praktizierte. Wirtschaftlich, politisch und kulturell fühlte sie sich dem Westen zugehörig.
Durch militärische und atomare Aufrüstungen stieg die Angst vor einem “heissen”, wahrhaftigen Krieg. Dieser brach zwar nie in diesem Masse aus, äusserte sich aber in zahlreichen Stellvertreterkriegen im afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Raum.
Als die Konfliktführenden mit atomarer Aufrüstung starteten, begann auch die Schweiz mit der Planung einer eigenen Atombombe. Zum Schutz wurden bis heute über 300'000 Personenschutzräume und mehr als 5'000 öffentliche Schutzanlagen erbaut. Somit gibt es in der Schweiz im Notfall für mehr als 100% der Bevölkerung einen sicheren Platz. Dies ist in keinem anderen Land der Fall.
Als Ende des Kalten Krieges gilt im Allgemeinen 1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Protagonisten
Prof. Dr.
Brigitte Studer
Prof. Dr. Studer ist Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern. Durch ihre Aufarbeitung der Geschichte der schweizerischen Kommunistischen Partei und der Komintern gilt sie als Kommunismus-Expertin.
Hans
Naef
Hans Naef kennt als langjähriger Präsident der FDP Uzwil und ehemaliger Kantonsrat die Gründe dafür, wieso die Politische Rechte dem Schweizer Volk misstraute. Durch seinen Beruf in der Personalabteilung bei Bühler AG und als Oberst bei der Schweizer Armee machte er Bekanntschaft mit Ernst Cincera und dessen Ideologien.
Niklaus
Scherr
Niklaus Scherr ist ein Politiker der Alternativen Liste (AL). In seiner Zeit als Journalist und politisch aktiver Linker schaffte er es in den 1970er Jahren auf die Liste der schweizer Staatsfeinde.
Als Verfasser des PUK-Berichts „Politische Polizei in der Stadt Zürich“, setzte er sich intensiv mit dem Fichenskandal in Zürich auseinander.